10.04.
Stadt wird kein Stadion-Sponsor sein

Eishallen-Neubau ruft Politiker auf den Plan Weber und Leichtle steigen in die Debatte ein Von unserem Redaktionsmitglied Andrea Klein


In Sachen Eisarena-Neubau hängt Manfred Friedler weiter in der Luft: "Momentan stehen drei Standorte für die neue multifunktionale Eis-Arena zur Diskussion. Die Referate der Stadt sind abge-fragt worden, doch von einem Ergebnis habe ich noch nichts gehört", sagt der Geschäftsführer der Panther GmbH. Während in der Verwaltung die Mühlen langsam mahlen, treten in der Standortdebatte verstärkt Politiker auf den Plan.

Profisport bleibt gesichert
So hat sich jetzt JU-Bezirksvorsitzender Volker Ullrich für den baldigen Bau der Multifunktionhalle ausgesprochen und sich den Forderungen des AEV-Fanclubs angeschlossen: "Mit einer Mul-tifunktionshalle lassen sich nicht nur Großveranstaltungen leichter nach Augsburg holen, sondern der Profisport in Form der Augsburger Panther bleibt auf Jahre gesichert." Die JU bevorzuge wegen der Nahverkehrsanbindung den Standort Messe vor der Lage am Autobahnsee.

Ähnlich sieht es Landtagsabgeordneter Willi Leichtle (SPD). In einem Vier-Augen-Gespräch mit Friedler sei man zu dem Ergebnis gekommen, dass "beim heutigen Erkenntnisstand der Bereich Messegelände am geeignetsten erscheint". Nach Leichtles persönlicher Meinung müssten auch Überlegungen erlaubt sein, dort die grundstücksmäßigen Voraussetzungen zu schaffen. Das würde Grundstückskäufe von Seiten der Stadt bedeuten, denn bisher ist ein Teil der geeigneten Fläche noch in Privatbesitz. Recht allein steht Leichtle derzeit mit seiner Auffassung da, eine Schließung des Curt-Frenzel-Stadions zumindest zu erwägen. Das hat die Panther GmbH zur Bedingung für den Neubau gemacht. "Zwei große Eishallen in der Stadt zu halten, ist wirtschaftlich sicher nicht interessant", kann Leichtle die Beweggründe der Panther verstehen. Er könne sich vorstellen, dass die Stadt für die Nutzung durch den Breitensport und die Schulen an den künftigen Stadionbetreiber Miete zahlt. "Die Generalsanierung und der Unterhalt des Curt-Frenzel-Stadions würde eine Menge Geld verschlingen. Daher meine ich, dass diese Lösung unter dem Strich nicht so gravierend wäre." Ein weiteres Gespräch mit dem AEV, bei dem auch SPD-Bürgermeisterkandidat Paul Wengert dabei sein wird, will die SPD nach Ostern führen. "Wengert kommt ja quasi aus einer Eishockeytraditionsstadt", setzt Friedler auf dessen Verbundenheit mit dem Spitzensport. Wengert ist derzeit Bürgermeister in Füssen.

Eine andere Kommune, in der derzeit Nägel mit Köpfen gemacht werden, ist Ingolstadt. Dort wurden jetzt die Verträge zum Bau einer Multifunktions-Eishalle in Kombination mit einem Erlebnisbad unterschrieben. Zwei Privatinvestoren sorgen für die Finanzierung, einer übernimmt allein das 30-Millionen-Mark-Projekt Multifunktionshalle, die Stadt Ingolstadt stellt das Grundstück in exponierter Lage zur Verfügung und wird sich gar mit einem Zuschuss an den laufenden Kosten beteiligen. Das alte Ingolstädter Eis-Stadion bleibt weiterhin geöffnet.

Das soll auch in Augsburg so bleiben, meinst CSU-Fraktionschef Hermann Weber. "Eine Schließung des Curt-Frenzel-Stadions kommt für uns nicht in Frage. Für den Breitensport ist das Stadion auf einem guten Stand." Ein Grundstücke könne zwar bereitsgestellt werden, doch darüber hinaus gebe es für die Stadt keinen finanziellen Bewegungsspielraum. "Die Stadt wird sicher kein Sponsor und Investor sein."

Konzept fürs Rosenaustadion
Neben dem Curt-Frenzel-Stadion hat die Augsburger SPD-Fraktion nun auch das Rosenaustadion in die Diskussion gerückt. In einem Antrag wird die Stadtverwaltung aufgefordert, ein Konzept für die Sanierung zu erarbeiten. "Im Hinblick auf die Fußballweltmeisterschaft 2006 habe ich mitbekommen, dass Ministerpräsident Stoiber München rund 100 Millionen und Nürnberg 30 Millionen zur Verfügung stellen will. Damit wir in Augsburg nicht wieder leer ausgehen, soll ein Konzept erarbeitet werden, denn ohne Konzept gibt es keine Gelder vom Freistaat", so MdL Willi Leichtle.